Dienstag, 7. Juni 2016

[B-o-Q] Shipwrecked Frontier Pioneer



Es ist wieder Blog-O-Quest. Und nachdem ich schon lange nichts mehr geschrieben habe, mache ich diesmal wieder mit. Die Fragen stammen diesmal von Würfelheld
OK, der eigentliche Grund, weshalb ich mitmache: Ich suche gerade ein passendes SF-RSP und nutze die Gelegenheit meine Gedanken dazu zu sortieren und festzuhalten. ;-) 


1. Wie bist du zur Science Fiction gekommen?
Puh, schwer zu sagen. Als Kind fand ich Astronauten-Geschichten relativ langweilig. Ich erinnere mich, dass ich in der Schule mit dem Jahrgang Apollo13 gesehen habe. Es gibt ein paar Bilder dazu in der Erinnerung. Das wars. Keine Story, nichts sonst. 
Hab ich Dokus zum Thema Raumfahrt und Weltall gesehen? Eher nicht. Wenn dann eher mal Berichte über konkrete Planeten. Unterdessen gabs an der Schule für Unterstufenschüler ne Neigungsgruppe zu Astronomie, in die ich hätte gehen können. Ich hab aber lieber anderen Kram gemacht.
Gleichwohl habe ich ganz gern mal - wenn es eben gerade lief - Star Trek geschaut. Auch nichts Ernstes. Nein, Science Fiction kam erst später. Als ich Fantasy-Literatur anfing eher langweilig zu finden. Kurze Geschichten von Wells, Robotermärchen, Utopien und Dystopien. Der Schlüsselroman war dann Ursula LeGuins "Winterplanet" (orig. "The left hand of darkness"). Vorher gab es noch ein "Fernseherlebnis": Hin-und-Her-Zappen zwischen Weihnachtsmesse im Peters-Dom und Clockwork Orange.

2. Was macht für dich den Reiz dieses Genre aus?
Für mich sind Entdeckung, die Weite des Alls und seine "anderen" Regeln eines, das mich fasziniert. Wichtiger noch aber sind die "Was-Wäre-Wenn"-Überlegungen in Bezug auf den Menschen. Kurz die soziologischen, politischen, ... Wirkungen sind das Entscheidende. Glaubwürdige Technik kann ein wichtiger Rahmen sein oder auch Veränderungen bewirken, aber das ist mMn nicht das Herzstück. Es geht um die alte Frage "was ist der Mensch"?
 
3. Welche SF Rollenspiele hast du schon gespielt und was war das besondere an ihnen?
Nichts, was ich als Science Fiction bezeichnen würde. Wobei einzelne Elemente schon drin vorkamen.

1) 40K - Schattenjäger: Das Besondere war hier vor allem, sich in einer Massengesellschaft zu bewegen. In Makropolwelten mit mehreren baulichen Ebenen. Mit einer relativ striken Trennung zwischen den "Klassen". Und: Sich zwar darin zu bewegen, aber als Akolyth da herausgenommen zu sein. Was bei meinem Psioniker (Telepath/ Prophet) nochmal stärker war. Einmal, weil Psioniker und dann, weil er auf einer Urzeitwelt großgeworden war. Der indianisch-schamanische Background war doch ein starker Kontrast zu entmenschlichter Bürokratie und universell nach Macht strebener Ekklesiarchie. Die beste "Freundin" war noch dazu Tech-Priesterin. Das war der Kontext in dem ich das Abenteuer aus dem GRW und die Abenteuer aus "Mit Feuer und Schwert" gespielt habe. Das Regelsystem hat ein bißchen gebraucht, bis es lief. SJ verwendet (wie alle Spiele der WFRP2-Engine) eine Schwierigkeitseinteilung bei Proben, die von der der meisten anderen Rollenspiele abweicht. Das heißt: Es passiert leicht, dass Proben zu schwer werden.

2) Savage Worlds - Star Wars: Da hatte ich einen Baran-Do Vollstrecker der Kel'Dor (Nicht-Sauerstoffatmer, die Druckanzüge, Atemmasken und Augenschutz brauchen) gespielt. Einen Machtsensitiven, der in einer völlig anderen Tradition als der, der Jedi steht. Ein Mystiker und "Judge" (im Sinne von Judge Dredd - "schnelle Gerechtigkeit").  Wir hatten ein Schmugglerschiff. Die Mitspieler spielten einen Zabrak (vgl. Darth Maul) Jedi, eine menschliche Schmugglerin, einen Mon Calamari Techniker. Wir spielten zur Zeit der Klon-Kriege und die Kampagne endete mit Order66, als der Jedi (und eigentlich auch die anderen) untertauchen mussten. Savage Worlds konnte das hollywoodeske Feeling der Star-Wars-Filme gut umsetzen.
3) FFG Star Wars: Hab ich nur kurz gespielt. Für zwei Abenteuer (als Gastspieler) hatten wir meinen alten SC reaktiviert (und konvertiert). Die Runde spielte zur Zeit der Rebellion. Danach habe ich mir einen Lannik Ambassador/Tactician/Marauder gebaut. Das Besondere: Ich fand die Regeln deutlich unpassender, die sog. "narrativen" Würfel überhaupt nicht hilfreich (was ich so nicht erwartet hatte). Das Regelwerk hat ein paar nette Ideen, ist mMn aber viel zu umständlich für das, was es tatsächlich leistet. Nach ein paar weiteren Spielen bin ich schließlich aus der Gruppe ausgestiegen. Die Regeln passten für mich gar nicht, die Gruppe war "nur" OK.

... Shadowrun zähle ich jetzt mal nicht mit dazu, auch wenn der Cyberpunk-Anteil es technisch gesehen zu einem SF-Spiel macht.

4. Welcher SF Hintergrund, ob Rollenspiel, PC-/Konsolengame oder Roman ist dein absoluter Favorit und warum?
Puh. Schwer zu sagen. Hab ich nicht?  

5. Welche SF Hintergrund sollte unbedingt in einem Rollenspiel umgesetzt werden und warum?
Ich kann schreiben, welche Art(en) von Setting ich beim Rollenspiel gerne bespielen würde.

1) Wenig Space Opera (v.a. nicht mit Psionik und Theurgie, Adelshäusern, Gilden und anderen typischen Fantasy-Motiven), auch keine säugetier-gesichtigen humanoiden Aliens (Aslan, Vargr), (relativ) glaubwürdige Technik ... insgesamt eher hardish Science Fiction. Spiele die ich momentan im Blick habe und sichten will sind River of Heaven, Colonial Troopers und Reign of Discordia (True20).

2) Space Fiction/Rock'n Roll Space Opera: So im Bereich von Captain Future, Starblazer, Luther Arkwright, Es war einmal ... der Weltraum.


... so, und jetzt ist erstmal Schluss mit Fragen beantworten. Die anderen Artikel müssen auch mal noch fertig werden. Und dann möchte ich langsam mal das Interview mit Markus Still zu Trauma2 veröffentlichen. Nicht, dass die Antworten noch schlecht werden.


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Bildnachweis:
Bryce & Zion with Backroads von Christopher Prentiss Michel; Lizenz: CC-BY-2.0
URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bryce_%26_Zion_with_Backroads_%2815208597618%29.jpg

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